DER MARKT

Regionale Wertschöpfung, gesteigerte Energieeffizienz, weitere Reduktion der CO2 Emissionen und die Verwendung von umweltfreundlichen Produkten sind erklärte Ziele der Veranstaltung. So stammen die Händler und Gastronomen fast ausschließlich aus Konstanz und der näheren Umgebung. Der Konstanzer Weihnachtsmarkt verwöhnt mit Speisen und Getränken aus vorzugsweise biologischer und regionaler Produktion. Auch bei der Speisenausgabe wird in diesem Jahr ausschließlich Mehrweggeschirr verwendet.Der Weihnachtsmarkt am See Konstanz ist seit 2024 als Green Event BW zertifiziert und neu auch Green Destinations des Good Travel Programms.

Die neuen „Konstanzer Hütten“ werden aus heimischem Holz mit Farben von Osmo auf Basis natürlicher pflanzlicher Öle (u.a. Sonnenblumenöl, Sojaöl, Distelöl), im Landkreis Konstanz produziert.Die komplette Beleuchtung des Weihnachtsmarkts wird auf LED umgestellt. Grundsätzlich wird 100% Ökostrom der Stadtwerke Konstanz genutzt. Für eine möglichst ökologisch verträgliche Art der An- und Abreise werden diverse Kooperationspartner gewonnen. Nutzen Sie die vielfältigen Transportmöglichkeiten mit Bahn, Bus und Schiff und tragen Sie so zur Schonung von Ressourcen und der Umwelt bei. Detaillierte Informationen finden Sie im Punkt „Anreise“. Seit dem Jahr 2024 wird zudem im Bereich des Stadtgartens ein BatterieBooster mit einer Kapazität von 150kWh anstatt eines Diesel Aggregats verwendet um die Stromversorgung zu Spitzenlastzeiten sicher zu stellen.

Informationen zur Einführung von Mehrweggeschirr auf dem Konstanzer Weihnachtsmarkt

Warum hat sich die Weihnachtsmarkt am See GbR als Veranstalter des Weihnachtsmarktes für das Mehrweggeschirr von VYTAL entschieden?
In einem langen und durchaus komplexen Auswahlverfahren hat sich der Anbieter VYTAL als die für den Weihnachtsmarkt Konstanz praktikabelste und umweltfreundlichste Lösung für ein zukunftsorientiertes Mehrwegsystem durchgesetzt. Der Anbieter hat im Vergleich zu anderen für uns entscheidende Vorteile. Das Geschirr ist aus einem sehr hochwertigen Kunststoff (Polypropylen), BPA frei und lässt sich vor allem sehr gut recyclen. Produziert wird je nach Behälter in Deutschland, Holland oder Tschechien. Die Lebenszeit gemessen in Nutzungen eines VYTAL-Behälters liegt je nach Behältertyp zwischen 200 und 1.000 Mal. Die Behälter sind sehr leicht und lassen sich sehr gut stapeln (es passen bis zu 500 Geschirrteile in eine Eurobox).

Warum wird das Geschirr nicht dezentral, also vor Ort in Konstanz oder der näheren Umgebung gespült?
Die Mehrwegbehälter müssen, um so oft wie möglich genutzt zu werden, auf vielen Events im Einsatz sein. Sprich nach dem Spülen des Geschirrs kann es sein, dass der Teller erstmal nach Ulm auf eine Veranstaltung geht, dann wieder zentral gespült wird und anschließend wieder nach Konstanz auf den Weihnachtsmarkt kommt. Die Entfernungen zwischen der Veranstaltung und dem Reinigungszentrum sind von geringerer Bedeutung, da der Schwerpunkt auf der schnellen und wiederholten Nutzung des Produkts liegt, um seine positive Umweltwirkung zu maximieren. Diese Logistikstrategie ermöglicht eine effiziente Kreislaufwirtschaft, bei der Ressourcen optimal genutzt werden. Uns ist bewusst, dass es optimaler wäre auch noch auf diese Fahrten zu verzichten. Aktuell steht jedoch noch kein adäquates Spülzentrum hier in der Region zur Verfügung. Laut VYTAL gibt es aber schon Überlegungen für ein industrielles Spülzentrum im Raum Schaffhausen / Konstanz. Klar ist aber auch, dass dann das Geschirr auch ganzjährig genutzt werden muss um im Optimalfall regional – bei kurzen Transportwegen – eine hohe Umschlagshäufigkeit des Geschirrs zu erzielen. Wir gehen zudem davon aus, dass pro Woche ein Transport ausreicht, um den Bedarf zu decken. Eine dezentrale Spüllösung in den jeweiligen Gastrohütten auf dem Weihnachtsmarkt ist unter anderem auf Grund der unzureichenden Stromversorgung im Stadtgarten nicht praktikabel. Porzellangeschirr ist im Winter nicht nutzbar, da es extrem schnell auskühlt bzw. mit viel Energie vorgewärmt werden müsste.

Gibt es besondere Voraussetzungen an die zur Reinigung des VYTAL-Geschirrs eingesetzten Spülmaschinen bzw. an die Ausstattung der Spülzentren?
Um das Mehrweggeschirr von VYTAL zu spülen benötigt es ein industrielles Spülzentrum. Die Dosierung von Tensiden und Co erfolgt anders als bei Porzellangeschirr und insbesondere die Trocknung ist in normalen Maschinen nicht möglich. Die Trocknung ist zwingend nötig, da das Geschirr für den Transport wieder platzsparend „ineinander“ gestellt werden muss. Zudem muss das Geschirr auch vollständig erfasst und nachverfolgt werden. Wir besitzen selbst einen Spülcontainer den wir aber aus den genannten Gründen nicht zum Einsatz bringen und der auch von der Kapazität nicht ausreichend wäre.

Welche Vorteile bietet das VYTAL-System im Vergleich zu anderen, ebenfalls mit der Abfallsatzung der Stadt Konstanz kompatiblen Systemen?
Für den Weihnachtsmarkt Konstanz bedeutet die aktuelle Lösung – trotz des Spülens nicht direkt vor Ort – einen gewaltigen Schritt nach vorn: In 2023 setzten unsere Gastronomen vorrangig essbares Geschirr ein (laut Abfallsatzsatzung der Stadt Konstanz ab dem 01.01.2025 jedoch verpackungssteuerpflichtig mit 0,50€ / Verpackung in Konstanz). Das essbare Geschirr ist außerdem in den meisten Fällen nicht genießbar und wandert in den Restmüll. In Summe entstanden hier gewaltige Müllmengen. Das essbare Geschirr wird vorrangig in Asien produziert – sprich jede einzelne Schale, mit nicht wenig Gewicht, wurde von Asien nach Konstanz transportiert. Im Vergleich zu den Kosten jetzt bei externer Spülung außerhalb von Konstanz ist das überschaubar. VYTAL ist unseres Wissens der einzige Anbieter auf dem Markt, der sein Geschirr exakt nachverfolgen kann und somit auch verlässliche Aussagen über Lebenszeit der Behälter und damit die angestrebte Kreislaufwirtschaft geben kann. Durch das Tracking der Behälter entsteht noch ein weiterer Vorteil: die Pfandabrechnung ergo Pfandausgleich zwischen den Gastronomen funktioniert. Für die Besucher des Weihnachtsmarktes existiert der positive Nebeneffekt, die Behälter an jedem Gastrostand abgeben zu können.

Wie könnten die nächsten Schritte zur Optimierung des Einsatzes von Mehrweggeschirr auf dem Weihnachtsmarkt aussehen?
Aktuell gibt es leider keine adäquate Infrastruktur in der Region, die den Anforderungen von VYTAL vollständig gerecht werden kann. Für die Zukunft hoffen wir darauf, dass VYTAL einen Partner für ein industrielles Spülzentrum im Raum Konstanz/Schaffhausen findet. Dies würde die Umweltbelastung durch kürzere Transportwege weiter senken und die Nachhaltigkeit des Systems stärken.